Forschung der TUM im Sonnengarten Solln

Auch dieses Jahr beteiligen wir uns im Sonnengarten Solln wieder an der Forschung der TU München.
Fortschritte und Wissenswertes werden wir weiterhin über unsere Homepage sowie per E-Mail kommunizieren.

 

Mitteilung der TU München zum aktuellen Forschungsstand

"In letztem Jahr fokusierte sich die Forschung unter anderem auf folgende Bereiche:

Pflanzenvielfalt

Neben zahlreichen Beobachtungen zu u.a. bestäubenden Insekten und dem umliegenden Lebensraum wird sich mit der Pflanzen- und Blütenvielfalt in den teilnehmenden Gemeinschaftsgärten während der Besuche im Mai, Juni, Juli bzw. August beschäftigt. Dafür kehren wir immer zur selben Untersuchungsfläche in den Gemeinschaftsgärten zurück und wählen zufällig Stichproben von 1 m² (8x) auf dieser festgelegten Fläche aus (dies dient dazu, einen Überblick über die Pflanzenwelt im Gemeinschaftsgarten zu bekommen). Auf diesen Stichprobenflächen schauen und dokumentieren wir, welche Pflanzenarten auftreten und welchen Anteil diese an der Stichprobenfläche haben, wie viele Blüten von unterschiedlichen Blütenfarben haben (verschiedene Insekten mögen manche Farben mehr als andere) und wie hoch der Anteil von Mulch, offenen Boden, Holz und Steinen ist.

Wildbienen

Insekten-Pflanzen Interaktionen

Ziel der Forschung ist es, herauszufinden, welche Bestäuber-Gemeinschaften sich auf den Blüten verschiedener Pflanzenarten einfinden. Dazu werden Blüten gezählt und jeweils für fünf Minuten beobachtet. Alle Insekten, die innerhalb dieser Zeit auf der Blüte landen, werden aufgenommen. Das Ziel der Beobachtungen ist es, die Interaktionen zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern besser zu verstehen. 

Bestäubung von Kulturpflanzen und Wildpflanzen

Bewertung von Bestäubungsleistungen in Gemeinschaftsgärten mit Hilfe von Phytometerpflanzen (Phytometer: eine Pflanze oder eine Gruppe von Pflanzen, die in der Regel unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet und zur Messung der physiologischen Reaktionen auf verschiedene Umweltfaktoren verwendet wird)

Interaktionen der urbanen Vogelfauna mit Strukturen urbaner Gemeinschaftsgärten

Vögel sind ein wichtiger Bestandteil der urbanen Tierwelt. Aktuell finden Vögel mit urbanen Gemeinschaftsgärten mehr und mehr Grünräume in der Stadt vor, die besonders vielfältige Vegetation haben und sehr unterschiedlich bewirtschaftet werden. Während für andere städtische Grünflächen wie Parks oder Plätze viel Wissen über deren Qualität als Lebensraum für Vögel besteht, ist das für urbanen Gemeinschaftsgärten noch nicht der Fall. Um diese Wissenslücke zu schließen, haben wir zwei Forschungsfragen untersucht. Zum einen wollten wir herausfinden, welchen Einfluss die Eigenschaften der urbanen Gemeinschaftsgärten (Baumartenvielfalt, Baumanzahl, Kronendachbedeckung, Anzahl Hilfsstrukturen, Bodenversiegelung) auf die Anzahl und Vielfalt von Vögeln haben. Zusätzlich war für uns interessant, mit welchen Strukturen und Objekten die Vögel in urbanen Gemeinschaftsgärten in Kontakt treten. In meinem Projekt habe ich mich vor allem mit der zweiten Frage beschäftigt.

Die Wissenschaftler der TUM haben in unserem Sonnengarten Krähen, Amseln, Kohlmeisen und Blaumeisen entdeckt.

Bodenforschung

Böden sind der Treffpunkt vieler natürlicher Systeme, sie beherbergen die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen, und im Rahmen vieler Dienstleistungen bilden sie das Medium für die Nahrungsmittelproduktion. In städtischen Zentren sind Böden anfällig für Erosion aus vielen Quellen, wie Abwasser, schlechte Bewirtschaftung, Industrieemissionen und Bautätigkeiten, die einen Verlust von Eigenschaften verursachen. Andererseits ist das urbane Gärtnern eine weltweit wachsende Bewegung, die versucht, die Nahrungsmittelunabhängigkeit in den Städten wiederherzustellen, indem sie Obst und Gemüse mit Praktiken anbaut, die der Nahrungsmittelproduktion in großem Maßstab entsprechen. Einige landwirtschaftliche Praktiken wie Bodenbearbeitung und Mulchen haben Auswirkungen auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens, was zu einer Verbesserung der Bodenqualität führen könnte.
Ziel des Projekts ist es, zu bewerten, wie sich die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in Gemeinschaftsgärten auf die Qualität und Gesundheit des Bodens auswirkt."