Düngen mit Brennnesseljauche (für Starkzehrer)

Heute war es wieder soweit. Wir haben Brennnessel gesucht, denn unser Garten und vor allem unsere Pflanzen benötigen mal wieder etwas Dünger. Als biologische Alternative ist Brennnesseljauche ein echtes Wundermittel. Es ist zudem einfach herzustellen und kann neben dem Düngen auch gegen Pflanzenschädlinge wie Blattläuse eingesetzt werden.

Wir setzen unsere Brennnesseljauche alle 3-4 Wochen frisch an und düngen unseren Garten von April bis August.

Vor allem Starkzehrer (wie Zucchini, Paprika, Tomaten, Blumenkohl, Kartoffeln, Lauch, Brokkoli, Kürbis) benötigen regelmäßig Nachschub an Mineralien und Nährstoffen. Brennnesseljauche enthält Stickstoff sowie wertvolle Spurenelemente wie Eisen, Kalzium oder Magnesium.

 

Unser Rezept:

  1. Auf zehn Liter Wasser benötigt man etwa ein Kilo frische Brennnessel. Am besten eigent sich die "Große Brennnessel" (Urtica dioica). Diese kann samt Stil abgeschnitten werden und muss auch nicht zerkleinert werden. Dies erspart euch später das Sieben von kleinen Pflanzenresten.
  2. Die Brennnesseln in ein großes Gefäß aus Holz oder Plastik (kein Metall) geben und mit Wasser vermischen. Am besten nimmt man aufgewärmtes Regenwasser. Achtet beim Aufgießen auf Tiere wie Käfer oder Raupen und rettet diese vorm Ertrinken.
  3. Wie der Name schön verrät, gären die Pflanzenteile und bilden entsprechend etwas Geruch. Wem dies stört oder wer empfindliche Nachbarn hat, kann Gesteinsmehl (oder Urgesteinsmehl) zugeben, da dies die streng riechenden Inhaltsstoffe bindet. Ich denke mir immer, was so streng riecht muss auch gut wirken...
  4. Der Sud wird mit einem Jutesack oder lose mit dem Deckel abgedeckt und an einen sonnigen Platz gestellt. Der Gärprozess benötigt Sauerstoff und entwickelt Gase, daher nicht luftdicht verschließen. Die Jauche wird nun täglich umgerührt, haltet euch hierfür einen Ast oder ein anderes Holz bereit. Ihr erkennt die Gärung an einer Schaum- und Bläschenbildung. Sobald nach zwei bis drei Wochen keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Jauche fertig.
  5. Nun werden die Pflanzenteile aus dem Eimer entfernt. Ihr werdet merken, dass dies sehr einfach geht, je länger die Stile der Brennnessel waren. Man kann diese nun auf den Kompost geben oder als Mulch auf die Beete. Keine Angst, der Geruch verfliegt sehr schnell und auch eure Mitgärtner werden sich daran nicht stören.
  6. Verwendet wird die Jauche für Gemüsepflanzen und Blumen im Verhältnis 1 zu 10 - also 1 Liter Jauche auf eine Gießkanne mit 10 Liter Wasser. Für Setzlinge und Jungpflanzen verwenden wir die Mischung 1 zu 20. Aufgrund des hohen pH-Wertes sollte die Jauche niemals unverdünnt verwendet werden.

Zur Schädlingsabwehr kann man die jauche durch ein Tuch filtern, so dass keine kleinen Pflanzenteile die Sprühflasche verstopfen. Bitte achtet darauf, dass ihr nur Pflanzenteile oder Blätter besprüht, die ihr später nicht essen möchtet.

Wer nicht so lange warten kann, verwendet anstelle einer Jauche einfach eine Brühe, die nach 24 Stunden fertig ist.